Cholesterin
Warum ich mir ausgerechnet dieses Thema ausgesucht habe?
Es gibt einfach viel zu viele Unwahrheiten, die immer noch in aller Munde sind!
Vielleicht hast du auch schon mal von jemanden gehört, dass du nicht zu viele Eier oder zu viel Fleisch essen solltest wegen des ganzen enthaltenden Cholesterins!!
Aber erstmal das Wichtigste zuerst:
Was ist überhaupt Cholesterin bzw. was für eine Aufgabe hat es in unserem Körper?
– Cholesterin sorgt für den Aufbau und die Stabilisierung der Zellmembran
– Es ist der Grundstoff für die Bildung der Gallensäure
– Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil für die Produktion von Vitamin D
– Zusätzlich ist es die Ausgangssubstanz bei der Bildung von Hormonen wie Testosteron, Östrogen, Cortisol etc.
Nun haben wir 2 Möglichkeiten Cholesterin zu bilden:
1. Die körpereigene Cholesterin Produktion in der Leber, die ca. 1-1,5 g pro Tag produziert.
2. Bildung von Cholesterin über die Nahrungsaufnahme. Cholesterin kann unser Körper nur über tierische Lebensmittelquellen aufnehmen.
(Da Cholesterin auch als Transporter im Organismus dient, nennt man es im Blut auch Blutcholesterin)
Den Cholesteringehalt im Blut nennt man Cholesterinspiegel, er ist kaum von dem aufgenommenen Nahrungscholesterin abhängig.
Jetzt wird es wichtig!
Zum einen ist die Aufnahmekapazität des Darms für Cholesterin begrenzt und zwar sind es ca. 1.000 mg pro Tag oder anders gesagt 3-4 Eier. Zum anderen absorbiert unser Darm nur 50%.
Bei den meisten Menschen ist es so, dass wenn die Cholesterinzufuhr hautsächlich durch die Nahrung kommt, sich die eigene Körperproduktion selbst herunterregelt. Somit bleibt der Cholesterinspiegel konstant. Anders herum wäre das der gleiche Fall, Nahrungscholesterin wird weniger und die Eigensynthese erhöht sich.
Warum habe ich oben erwähnt, dass es nur bei den meisten Menschen so ist?
Nun kann es auch passieren, dass trotz der Reduktion von Nahrungscholesterin immer noch erhöhte Blutcholesterinwerte aufzuweisen sind. Das liegt vermutlich daran, dass diese Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit an Fettstoffwechselstörungen leiden.
Während die anderen, bei z.B reichlichen Verzehr von Eiern, immer noch einen konstanten Wert im Normbereich haben.
Empfehlung der täglichen Cholesterinaufnahme
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat die Obergrenze für die Richtlinie bei 300 mg angegeben. Dieser Wert wird durch ein Blutbild bestimmt.
Durch größere Mengen an Cholesterin werden auch höhere Mengen an ungünstigen gesättigten Fetten zugeführt.
So ist mittlerweile bekannt (also spätestens, wenn du dir diesen Blogbeitrag durchgelesen hast ^^), dass die hohen Anteile an gesättigten Fettsäuren in der Nahrung viel mehr Einfluss auf den Cholesterin haben, als das Nahrungscholesterin selbst.
So jetzt aber mal ernsthaft, was ist denn jetzt überhaupt so schlimm an Cholesterin?
Cholesterin welches sich im Blut befindet kann oxidieren und an den Wänden von Blutgefäßen abgelagert werden. Nach einer Zeit wird solche Ablagerung dann abreißen und kommt zu einem sofortigen Gerinnungsprozess im Bereich, in der die Gefäßverletzung entstanden ist. Das Gefäß wird komplett verschlossen und sorgt in den Herzgefäßen für einen Herzinfarkt, in den Gehirnarterien zu einem Schlaganfall und im Falle der Beinarterien zu schweren Durchblutungsstörungen.
Schonmal was von LDL und HDL gehört?
Aber mal von Anfang an, wie kommen Fette eigentlich nach der Absorption ins Blut ?
Durch Lymphbahnen gelangen die Lipide = Fette (Triglyzeride, Cholesterin, Phosphatide) in den Blutkreislauf. Da Fette im Blut aber nicht löslich sind, aber ja trotzdem transportiert werden müssen, hat der Körper einen Trick auf Lager. Er schnappt sich ein Protein (Eiweiß) Körper und koppelt es mit dem Fettpartikel. Daraus ist dann ein sogenanntes Lipoprotein (Fettproteinkörper) entstanden.
Jetzt werde ich dir mal die wichtigsten Fettproteinkörper darstellen:
-Fangen wir an mit den wahrscheinlich nicht so bekannten Chylomikronen.
Sie sind die ersten Körper, die nach der Absorption in der Darmzelle gebildet werden. Über die Lymphen und das Blut werden sie zur Leber, aber auch direkt zu dem Zielgewebe transportiert, um die Zelle mit fettlöslichen Vitaminen und Fettsäuren zu versorgen.
-In der Leber wird dann aus den Bestandteilen der Chylomikronen und körpereigenen Fetten das sogenannte VLDL-Cholesterin (Fettprotein mit sehr niedriger Dichte) synthetisiert. Das VLDL-Cholesterin wird dann von der Leber in das Blut abgegeben und dann zu dem Zielgewebe transportiert. Das VLDL ist die Vorstufe des „bösen“ LDL.
-Zu dem LDL-Cholesterin (Fettproteinmolekül mit niedriger Dichte) kommen wir jetzt.
Es wird noch im Blutgefäß vom VLDL freigesetzt und dann über Rezeptoren in das Zellinnere geschleust. In der Zelle selber wird dann das LDL abgebaut und die Bestandteile können dann ihre Funktionen ausüben.
Warum denn jetzt „böses“ Cholesterin?
-LDL ist das Cholesterin was sich in oxidierter Form an die Innenwände der Blutgefäße ablagert und dafür sorgt, dass die Arterien verstopfen! (wie oben ausführlich beschrieben).
-Wenn es das „Böse“ gibt, muss es auch immer das „Gute“ geben.
-Das sogenannte HDL-Cholesterin (Fettproteinmolekül mit hoher Dichte) sorgt dafür, dass nicht benötigtes Cholesterin aus dem Blut zurück in die Leber transportiert wird und somit die Gefäße vor Ablagerungen schützt.
Richtlinien für Blutfettwerte bei Erwachsenen
(Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF e.V.)
Blutparameter | Richtwert |
Triglyzeride | < 150 mg/dl |
Gesamtcholesterin | < 200 mg/dl |
HDL-Cholesterin | >40 mg/dl (Männer) >50 mg/dl (Frauen) |
LDL-Cholesterin | <160mg/dl (Normalbevölkerung) <100mg/dl (bei erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen) |
Bei der Bewertung des Risikos eines Herzinfarktes/Schlaganfalls infolge erhöhter Blutfette ist weniger der Gesamtcholesterinspiegel entscheidend, sondern vielmehr das Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin. Dieser Wert sollte nicht über 5 liegen. Daher ist ein niedriger Anteil des HDL-Cholesterins ungünstig.
Lösungen um schlechte Werte zu verbessern oder gar zu vermeiden!
Senkung des LDL-Cholesterin sowie der Triglyzeride im Blut:
-Reduzierung von gesättigten Fettsäuren z.B. Sahne, Kuchen, Pizza.
-Erhöhung der einfach ungesättigten und Omega 3 Fettsäuren z.B. Eier, Nüsse (Omega 3 Meeresfisch oder Fischölkapseln)
-Etwas weniger Zucker und Weizenmehlprodukte
-SPORT !!
-Aufhören zu rauchen
-Gewichtsreduktion
Fazit
Also Sportsfreund, wenn mal wieder jemand zu dir sagt: „Du darfst doch nicht so viele Eier essen, das ist nicht gut für dein Cholesterin“.
Dann kannst du ab sofort bitte die ganze Behauptung sachlich aufklären oder auf diesen Artikel verweisen.
Solltest du aber zu den Leuten gehören, die vermutlich eine Fettstoffwechselstörung haben, kann ich dir nur raten mit Sport anzufangen. Wenn du das allerdings schon machen solltest und sich nichts signifikant ändern sollte, sollte dein Trainingsplan genau auf dein Problem ausgerichtet und dementsprechend angepasst werden. Frag deinen Trainer vor Ort oder schreibe mich einfach an.
Genauso wichtig ist die Ernährung – Du kannst dir schon helfen, indem du die Tipps von oben befolgst und solltest du dir unsicher sein, würde ich dich natürlich gern beraten.
Tabletten sind nicht immer die Lösung der Ursachen, sondern meistens für die Symptome!
Da ich viele Menschen kenne, die mit diesem Lösungsvorschlag meistens zufrieden sind, überlegt Euch, was für Euch die bessere Alternative ist. Meiner Meinung nach kann man viele Ursachen schon mit der richtigen Ernährung und einer Dosis Aktivität beheben.
Du bist für dich verantwortlich und nur Du kannst etwas verändern!
Vielen Dank fürs Lesen und gerne einen Kommentar da lassen, damit ich weiß, ob es dir gefallen hat oder was ich eventuell verbessern kann.
Thanks, it is very informative
Thank you for your comment 🙂